On Cloudrunner
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Wieso das Modell Cloudrunner
Während der Cloud des Schweizer Laufschuhfabrikanten "On" mein Schuh für die Feinheiten, also meine Wettkämpfe, ist, ist der Cloudrunner mein Schuh fürs Grobe. Das ist absolut nicht negativ gemeint, denn ohne die Einheiten die ich mit diesem Schuh absolviere, könnte ich nicht regelmäßig neue persönliche Bestzeiten aufstellen.
Ich habe mir den Cloudrunner zugelegt, um mit diesem, einen gut gedämpften Schuh für die langen Läufe zu haben. Lange Läufe beginnen bei mir um die 20km und enden ungefähr bei 45km. Außerdem sollte es mein Schuh für das Gelände und die matschigen Trails werden, solange ich keinen reinen Trailschuh mein Eigen nenne. Die weißen Nähte und der weiße Stoff im Inneren leiden dabei zwar etwas, aber das dunkle Außenmaterial verträgt den Dreck gut und lässt sich sehr gut reinigen.
Auspacken
Der Schuh kommt in der von On bei fast allen Modellen sehr schlicht gehaltenen braunen Verpackung mit großem On-Logo. In der Verpackung liegen neben den Schuhen ein zweites paar Schnürsenkel in der Farbe schwarz und die Owner-Card. Eingefädelt sind bei den Schuhen weiße Schnürsenkel, die meines Erachtens nach auch besser zu dem Schwarz-weißen Schuh passen.
Wenn man den Schuh aus der Verpackung nimmt, fällt erst einmal auf das dieser, gerade im Vergleich mit anderen Laufschuhen, ziemlich hoch ist. Es macht fast den Eindruck, das man einen Fußballschuh in der Hand hält, was natürlich der hohen Sohlenkonstruktion geschuldet ist. Der Schuh heißt einen mit Sprüchen wie "I make concrete easy" auf der Innensohle oder "Put me on" auf der Benadelung der Schnürsenkel willkommen.
Details
Sowohl an der Ferse, als auch auf der Zunge zeugt der Schriftzug "Swiss Engineering" von gesundem Selbstbewusstsein der Schweizer. In die Sohle ist neben einem Wölkchen das On-Logo und der Schriftzug "Engineered in Switzerland" eingeprägt. Am rechten Schuh ist an der Ferse außerdem eine kleine Schweizer Flagge zusätzlich zu den Laschen zum Ausziehen/Aufhängen angebracht worden.
Natürlich sieht man den weißen Rand der Sohle, als auch die weißen Schnürsenkel schon relativ gut im Dunkeln, trotzdem hat On dem Schuh noch weitere reflektierende Elemente für die dunkle Jahreszeit, oder wenn der lange Lauf sich in den Abend hinein zieht, hinzugefügt. An den Fersen der beiden Schuhe ist der Schriftzug "On" als Reflektoren angebracht. Sieht man einen Läufer von hinten, hat er am linken Fuß das "O" und am rechten das "n".
Die On-Logos vorne an der Außenseite, an der Seite des Schuhs und auf der Zunge sind ebenfalls als Reflektoren ausgeführt. Somit sollte man im Dunkeln jederzeit gut sichtbar sein.
Die an der Fußspitze hochgezogene Sohle ist ebenfalls mit dem Logo "On" verziert worden, welches vorne eingeprägt wurde.
Die Sohle ist zweigeteilt: auf der weißen Sohlengrundkonstruktion sind vorne elf schwarze Wölkchen in drei Reihen nebeneinander angeordnet. Dabei sind an der Innenseite nur drei Wölkchen und in der mittleren und der äußeren Reihe vier Wölkchen hintereinander aufgereiht. Im hinteren Bereich sitzen auf der Sohlenkonstruktion vier weiße Wölkchen in zwei Reihen neben- und hintereinander.
Die Wölkchen sind innen so aufgebaut, das diese sich beim Zusammendrücken verzahnen und somit beim Abstoßen nicht schwammig sind, sondern ein kraftvolles Abstoßen ermöglichen.
Laufgefühl
Der Schuh ist deutlich größer und schwerer im Vergleich mit dem Modell Cloud desselben Herstellers, aber auch im Vergleich mit Schuhen anderer Hersteller. Dieser Eindruck relativiert sich aber schnell, je weiter man mit diesem Schuh läuft, denn das Laufen auf Wolken ist wirklich angenehm und ich habe das Gefühl deutlich weniger in den Schuhen zu ermüden, beziehungsweise weiter mit den Schuhen laufen zu können.
Die Zunge ist sehr gut gepolstert und an einer Seite fest vernäht. Im Schuh selbst hat man genug Platz, kann diesen aber problemlos so schnüren, das man zwar genug Spielraum für die Zehen hat, aber trotzdem auch auf langen Läufen einen guten Halt findet. Was die Schnürung angeht: Die Schnürsenkel von On sind rund und ich habe von einigen anderen Leuten gehört, das diese mit den Schnürsenkeln das Problem hatten, das diese gerne von selbst wieder auf gingen. Ich mache bei allen Laufschuhen mit konventionellen Schnürsenkeln immer einen weiteren Knoten in die Schleife und hatte noch nie das Problem das ich unterwegs einen offenen Schuh hatte, auch nach ca. 45km laufen nicht und auch beim Lauf querfeldein durch den Wald nicht.
Die Fersenkappe ist stabil und relativ hoch, umschließt den Rückfuß angenehm, drückt aber nicht an der Achilles-Sehne oder dem Sprunggelenk. Die Zehenbox hat eine durchschnittliche Breite.
Die Clouds bieten auf trockenem Asphalt, Kies, Schotter und auch auf Waldboden einen guten Halt. Auch matschige Hügel kann ich mit dem Schuh hoch rennen. Klar sammelt sich mal Dreck in den Wölkchen genannten Cloudelementen an der Sohle, aber diesen wird man beim Laufen im Allgemeinen schnell wieder los. Anders sieht es da leider mit Steinchen aus, denn diese setzen sich gern mal zwischen die Clouds, so das man bei einem Lauf über Schotter besser mal das Tempo anzieht, denn nach der Schotterpiste ist meist ein kurzer Stopp notwendig um 2-3 Steine aus der Sohle zu entfernen, die sich zwischen den Clouds verhakt haben.
Ist man auf nassen Asphalt unterwegs hilft auch der beste Laufstil nicht, sich unauffällig anderen Läufern zu nähern, denn wo andere Läufer bei jedem Schritt mit der Sohle auf den Asphalt trommeln, trommelt man selbst mit dem Cloudrunner zwar nicht, aber die Wölkchen quietschen leider deutlich.
Daten / Fakten
Der Cloudrunner bietet meiner Meinung nach ausreichend Platz für den Vorfuß, so dass man sich hier nicht eingeengt vorkommt. Im Vergleich mit meinen Saucony oder Mizuno Laufschuhen bietet der Cloudrunner den sogar meisten Platz. Die Fersenschale umschließt den Rückfuß eng, bietet die nötige Stabilität, aber ist ausreichend gepolstert um weder Probleme mit der Achillessehne, noch mit dem Sprunggelenk zu verursachen. Die Zunge ist, wie oben schon erwähnt zwar an einer Seite festgenäht, aber angenehm gepolstert, damit die Schnürung nicht unangenehm auf den Spann drückt, man den Schuh aber trotzdem stabil am Fuß behält, egal über welche Distanz und mit welchem Tempo. Ich trage in der Freizeit die Schuhgröße 44, den On Cloudrunner in der Größe 45, wie auch meine Saucony. Im Vergleich dazu, trage ich beispielsweise Mizuno in 44.5.
Gewicht bei Schuhgröße 45: | 368g |
Höhe Vorfuß: | 18mm |
Höhe Ferse: | 25mm |
Sprengung: | 7mm |
Länge Innensohle: | 300mm |
Breite Innensohle: | 105mm |
Pronationsstütze: | keine |
Kategorie: | Stabilschuh für lange Trainingseinheiten |
Kritik
Man liest leider immer wieder davon und auch ich war selbst davon betroffen: Die Wölkchen, das optische Alleinstellungsmerkmal des Schweizer Herstellers, machen das Laufen in den Schuhen sehr angenehm, jedoch scheinen diese Wölkchen leider gerne mal zu brechen oder zu reißen. Bei meinem paar Cloudrunner war dies leider nach 212km schon der Fall. Ich hatte zwei abgerissene Wölkchen an einem der beiden Schuhe.
Nach 212km soll und darf das natürlich nicht passieren, weswegen ich nicht gezögert habe den Support der Schweizer zu kontaktieren. Ich habe mich dabei nicht als Blogger geoutet, denn zu diesem Zeitpunkt war ich auch noch nicht so aktiv, sondern ich war ein normaler Kunde. Trotzdem wurde mir ziemlich schnell geholfen: Ich wurde gebeten ein paar Fotos und Informationen einzusenden und bekam kurz darauf die Antwort das sie mir kostenfrei ein neues Paar per UPS zuschicken.
Klar, es ist wünschenswert für uns Kunden und natürlich auch für den Hersteller On, das diese das Problem, falls es ein größeres ist, in den Griff bekommen und man länger Freude am Laufen auf Wölkchen hat. Solange der Support aber so gut funktioniert, kann es mir als Kunde nahezu egal sein, denn ich erhielt schnell Ersatz und konnte nach etwas mehr als 200km wieder in neuen Schuhen auf die Straße gehen.
Langzeittest
Nach dem oben angesprochenen Austausch bin ich mit neuen On Cloudrunner mittlerweile auch schon wieder 387km gelaufen. Insgesamt bin ich im Cloudrunner also circa 600km gelaufen. Zwischen 600 und 800 Kilometer sollte man in einem Nicht-Wettkampf-Schuh eigentlich laufen können und aktuell bin ich guter Dinge, das dies mit dem Cloudrunner auch funktioniert, solange ich nicht den Sächsischen Mt. Everest Treppenmarathon oder einen anderen Treppenlauf mit diesem Schuh versuche. Ich denke das gerade Treppenstufen den Wölkchen zum Verhängnis werden könnten.
Der Cloudrunner ist aufgrund der guten Polsterung immer noch meine erste Wahl für die langen Trainingsläufe. Ich sage hier explizit Trainingsläufe, denn ich laufe längere Distanzen ja auch im Wettkampf. Hier greife ich aber zu dem deutlich leichteren Modell Cloud, mit dem ich auch nochmals in anderen Tempobereichen laufe.
Wenn der Cloudrunner irgendwann durchgelaufen ist, kann ich mir vorstellen, mir erneut das Modell Cloudrunner von On, oder einen aktuellen Nachfolger zuzulegen.
Zur Zeit bietet On zur UVP von 179,95 EUR eine für den Winter optimierte Variante des Cloudrunners an: Diese Winter Edition ist laut dem Schweizer Hersteller zu 100% Wasser- und Winddicht. Die Form und Sohlentechnologie sind also dieselbe, nur das Obermaterial wurde angepasst und durch eine High-Tech Membran ersetzt um die Füße bei allen Witterungen warm und trocken zu halten.
Transparenz
Die Schuhe habe ich mir selbst gekauft. Den Testbericht habe ich aus freier Hand geschrieben. Es wurde keinerlei Einfluss auf den Inhalt oder die Bewertung genommen.
Kommentare
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Ein etwas heftiger Lauf mit dem Cloudventure in den Allgäuer Alpen - zwei Clouds gebrochen. Funktioniert super, das Prinzip. Nur halt nicht auf Fels.
Hallo Mark,
ich hab leider keinen Cloudventure. Bin aber erstaunt, dass das bei denen passiert, da diese ja eigentlich als Trailschuhe sowas abkönnen sollten.
Mein Tipp: schreib On mal an und schildere denen das Problem. Vielleicht können die dir ja helfen.
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